Mit Gott ist alles möglich

Heute möchte ich euch gerne von meiner Reise nach Tansania berichten - warum? Weil ich es selbst allein aus mir heraus für unmöglich gehalten habe, jemals diesen Schritt zu wagen und ich dazu ermutigen möchte, euch auf den Geist Gottes einzulassen und auf dessen Führung zu vertrauen.

 

Letztes Frühjahr hatte ich die Eingebung und dann auch die Möglichkeit ein privat initiiertes "Missionspraktikum" in Emboreet, Tansania zu machen. Für mich hat es sich als göttliche Inspiration angefühlt, da ich weder Angst noch Zweifel verspürte über das Ziel. Eher fühlte ich mich ratlos, wie ich das tatsächlich umsetzen und v.a. finanzieren kann.
Bis zur Verwirklichung hat es dann sieben lange Monate gedauert: Bewerbung geschrieben, lange nichts gehört, nochmal nachgefragt, plötzlich die Zusage, Job kündigen, alles rundherum organisieren, mich ein wenig mit Sprache und Kultur vertraut machen und dann bin ich am 18. Dezember nach Arusha aufgebrochen.

 

Leider lässt sich hier nicht in aller Ausführlichkeit beschreiben, was ich alles erlebt habe. Von Anfang an habe ich mich getragen und beschützt gefühlt und auch mein tägliches Gebet, mich doch bitte vor der Begegnung mit Schlangen zu schützen, wurde Gott sei Dank erhört. In der Missionsstation wurde ich sehr gut aufgenommen und fühlte mich gleich wohl trotz der sehr einfachen Lebensbedingungen. Dieses kleine Areal mit Pfarrhaus, Gästehaus, Kirche, Gärtnerei, Kindergarten und Hospital wurde für sechs Wochen mein neues Zuhause.

Als "Missionspraktikantin hatte ich das Glück, wirklich dort mitleben und -arbeiten zu dürfen, so gut es mir halt möglich war, v.a. im Kindergarten und im Büro.

Zur Mission gehören auch mehrere Außenstationen, in denen am Wochenende Gottesdienste abgehalten werden.

Über die Maasai hatte ich im Vorfeld schon einiges gelesen, aber mein Wunsch war es, meine eigenen Erfahrungen zu machen und ihnen offen, vorurteilsfrei und auf Augenhöhe zu begegnen, schließlich sind wir alle Gottes geliebte Kinder.

Mein erster Gottesdienst in einer Außenstation fand unter einem Baum statt, herrlich einfach - diese Zusammenkünfte haben mir am besten gefallen. Das was dafür dringend benötigt wird, wird mit dem Motorrad gebracht, ansonsten hat es mich beeindruckt, dass die Menschen sehr lange Fußmärche auf sich nehmen, um am Gottesdienst teilzunehmen. Auch die Beichte wird etwas abseits unter einem Baum gehalten. Die Messfeiern sind sehr lebendig mit viel Tanz und Gesang und dauern meist zwei Stunden. Dabei habe ich erlebt, dass die Maasai mit großem Interesse dem Wort Gottes gelauscht haben. Die Außenstationen werden von Katecheten betreut; sie übersetzen die Worte des Priesters während des Gottesdienstes in die Maasai-Sprache. Das ist wichtig, weil die Besuche in den Außenstationen auch immer der religiösen Unterweisung dienen: Was bedeutet es, als Christ zu leben und wie lässt sich das mit den Traditionen der Maasai vereinbaren? So gibt es immer noch die Vielehe; Frauen haben keinen so großen Stellenwert und werden häufig noch von ihren Männern geschlagen; junge Mädchen werden trotz Verbots immer noch beschnitten; Kinder werden nicht in die Schule geschickt und junge Mädchen früh verheiratet. Es ist sicher ein Balanceakt als Missionar, hier eine Brücke zum christlichen Leben, überhaupt eine Brücke zur modernen Welt zu schlagen. Da ich beider Sprachen nicht mächtig war, habe ich versucht mich intuitiv auf die Menschen und Situationen einzulassen, und da die Maasai sehr gastfreundlich, offen und neugierig sind, hat das auch ganz gut geklappt. Eine gute Portion Humor hat auch geholfen in Kontakt zu kommen, so haben wir z.B. immer viel zusammen gelacht, wenn die Frauen versucht haben, mir die für die Maasai typischen Schulterbewegungen beim Tanzen beizubringen. Auch meine Mini-Ohrlöcher oder meine Haare waren immer wieder von Interesse.

Nach den Weihnachtsferien habe ich im Kindergarten mitgeholfen. Dort waren zuletzt 60 Kinder, was ein Erfolg ist, da sich die Maasai langsam der Bedeutung von Bildung bewusst werden und deshalb versuchen, ihre Kinder in den Kindergarten und in die Grundschule zu schicken.

 

Das Hospital ist zuständig für einen Umkreis von 150 km und für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung enorm wichtig. Bisher kann durch die Ärzte und Schwestern nur eine Grund- bzw. Erstversorung geleistet werden. Der vorhanden OP-Saal ist nicht einsatzfähig, da es noch an den notwendigen Materialien und Instrumenten fehlt. Das führt häufig zu großer Frustration, denn bei lebensbedrohlichen Verletzungen z.B. durch Wildtiere oder nach Motorradunfällen oder noch häufiger bei Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen muss der Patient mit der Ambulanz erst 150 km nach Arusha gefahren werden und dann ist es häufig schon zu spät.

 

Deshalb haben sich die Missionare vor Ort zum Ziel gesetzt, zunächst den OP-Saal funktionstüchtig einzurichten und mit den Einnahmen aus den OPs dann das Hospital so gut aufzustellen, dass es sich alleine tragen kann. Bisher lebt die Missionsstation überwiegend von den Opfergaben aus den Messfeiern und von Spenden und ist daher noch auf externe Unterstützung angewiesen.

 

Ich bin häufig gefragt worden, was mir die Reise jetzt "gebracht" hat. Nun, im Vorfeld durfte ich lernen (und lerne ich immer noch) wie wichtig es ist, beharrlich im Glauben zu bleiben allen Widrigkeiten zum Trotz, mir kritische Stimmen zwar anzuhören, mich dadurch aber nicht von meinem Herzensweg abbringen zu lassen, Altes loszulassen und neue Wege auszuprobieren, auch wenn der Ausgang ungewiss ist. In einem Umfeld, wo dich keiner kennt, begegnest auch du dir ganz neu und lernst neue Seiten an dir kennen und die Reise hat mich erneut zum Nachdenken darüber gebracht, ob ich wirklich das Leben lebe, das meinem Wesen entspricht.
Vor dem Leben und Wirken der Missionare ziehe ich meinen Hut, Frauen wie Männer, die sich aus Liebe zu Jesus Christus tagtäglich neuen Herausforderungen unter einfachsten Bedingungen stellen, mal mit Gleichmut, mal mit Humor, aber auch mit Frust und Ohnmachtsgefühlen, weil sie nicht allen Nöten und Anforderungen gerecht werden können. Hier trägt sie das Leben in Gemeinschaft und das Wissen um die Verbundenheit vieler Menschen im Gebet sowie durch konkrete Hilfe mittels Spenden.

 

Sobald es mir möglich ist, möchte ich gerne wieder nach Arusha - bis dahin möchte ich Spenden für die Missionsstation und v.a. für das Hospital sammeln. Vielleicht mögt ihr mich dabei unterstützen, das Geld wird 1:1 dort ankommen - versprochen!

 

Hier die Kontodaten bei der Steyler Bank:

IBAN: DE 77 3862 1500 0000 0110 09 - BIC: GENODED1STB

Angaben: "DX50010285, Projekt P. Lawrence Muthee, Simanjiro Health Center in Emboreet/Tansania".

Wer eine Spendenbescheinigung braucht, gebe bitte seine genaue Adresse an, damit sie entsprechend zugeschickt werden kann.

 

Wer Lust hat, sich selbst ein Bild zu machen oder mehr erfahren möchte, kann sich auf www.bibeltv.de in der Mediathek den Film "Die Kirche bei den Maasai" anschauen (auch bei Steyl Medien in der Reihe "grenzenlos" zu finden) oder sich auch gerne bei mir melden.